Ankündigung Märchentage 2018 „Alter im Märchen“

Die alljährlichen Märchentage der Märchen-Stiftung Walter Kahn sind in diesem Jahr dem Thema „Alter im Märchen“ gewidmet.
Die Tagung findet vom 19. bis 21. September 2018 im Gästehaus der
Abtei Münsterschwarzach statt.Abbildung: KHM 78 „Der alte Großvater und der Enkel“; Otto Ubbelohde
Abbildung: KHM 78 „Der alte Großvater und der Enkel“; Otto Ubbelohde

Nicht wenige Märchen handeln vom Alter, und zwar in sehr vielversprechender Weise: Die Bremer Stadtmusikanten zum Beispiel sind eine Truppe von Greisen, die aktiv und erfolgreich altern. Sie rebellieren gegen ihre Altersbestimmung, indem sie etwas Neues beginnen und die vermutlich erste Alten-WG der Welt gründen. Das Märchen Der alte Großvater und der Enkel entwickelt eine ganze Altersethik in Kurzform. Man kann sagen: Märchen sind dem Alter zugeneigt, sie bevorzugen positive Altersbilder – meistens, es sei denn, es geht um alte Hexen und Bösewichte. Dann herrschen sogar extrem negative Sichtweisen auf das Alter vor: Dann erscheint es hässlich, böse, verlogen, verdrossen, starrsinnig, unverbesserlich. Die Märchentage wollen einerseits die Vielfalt von positiven und negativen Altersbildern in Märchen ausloten, und zwar am Beispiel von Märchen aus aller Welt. Andererseits wird von der vierfachen Zuneigung zum Alter die Rede sein, wie sie für viele Märchensammler typisch gewesen ist – nicht zuletzt für die Brüder Grimm. Diese haben 1. dem Alter eine bevorzugte Stellung in ihren Märchen eingeräumt; 2. das Alter der Erzählstoffe betont (bestimmte Motive sollten bis in heidnische Zeiten zurückreichen); 3. haben sie das Alter ihrer Gewährsleute hervorgehoben (obgleich die Erzählerinnen vor allem junge Leute waren); und 4. stellen wir uns die Brüder Grimm gern als gealterte Wissenschaftler vor (sie sind immer wieder als alte Leute porträtiert worden, obwohl sie zur Zeit ihrer Sammeltätigkeit 20 bis 30 Jahre alt waren). Was also hat es mit dem Alter im Märchen auf sich? Und was hat es auf sich mit der Inszenierung des Alters, wie sie sich um die Märchen herum abspielt? Diesen Fragen wird in zwölf Vorträgen und zwei Workshops nachgegangen, gehalten von Wissenschaftler/innen aus unterschiedlichen Disziplinen und aus mehreren europäischen Ländern, neben Deutschland aus Polen, Tschechien und der Schweiz. Dazu werden Märchen erzählt, die mit dem Alter zu tun haben.

Programm
Das vollständige Programm entnehmen Sie bitte dem Flyer.

Anmeldung
Anmeldungen sind bis zum 1. September 2018 an die Geschäftsstelle der Stiftung erbeten, gern auch per E-Mail an: maerchentage2018@maerchen-stiftung.de

Kursgebühr
Die Kursgebühr setzt sich aus der Seminargebühr in Höhe von
120,00 € (Studenten 60,00 €), sowie einer Unterbringungs-/
Verpflegungspauschale zusammen.
270 € für Seminargebühr, Unterkunft im EZ und Verpflegung.
250 € für Seminargebühr, Unterkunft im DZ und Verpflegung.
175 € für Seminargebühr und Verpflegung, ohne ÜN.
120 € für Studierende inkl. Seminargebühr, Verpflegung und ÜN
bei Unterbringung im Mehrbettzimmer

Veranstalter
Märchen-Stiftung Walter Kahn, Postfach 1130, 97326 Volkach,
Tel. +49 9381 5764490; Fax +49 9381 5764491

Organisation
Die inhaltliche Konzeption liegt bei Professor Dr. Harm-Peer Zimmermann vom Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich, zugleich Mitglied im Präsidium der Märchen-Stiftung Walter Kahn.

Link zur Pressemitteilung.