Unsere alljährlichen Märchentage sind in 2019 dem Thema
„Wetter im Märchen“ gewidmet.
Die Tagung findet vom 18. – 20. September 2019
im Gästehaus der Abtei Münsterschwarzach statt.
Wetter ist allgegenwärtig. Es umgibt und betrifft uns, es ist Teil der Lebens- und Erzählwelten. Das Wetter hat uns die Stimmung verhagelt, die Sonne sticht, es tost der Wind. Die Schneeflocken tanzen und leise rieselt der Schnee. Die vielfältigen sprachlichen Wetteräußerungen, die in Liedern, Gedichten und Redewendungen Eingang und ihren Ausdruck gefunden haben, machen vor den Märchen nicht halt. Wetter wird in Märchen thematisiert, wenn auch auf märchenhaftere Weise als etwa im alltäglichen Erzählen. Hänsel und Gretel reden sich mit einem Wetterphänomen heraus (Der Wind, der Wind, das himmlische Kind), die Sonne sticht nicht nur, sondern ist auch eine Kinderfresserin (Die sieben Raben). Jahreszeiten und die mit ihnen verbundenen Wettererwartungen werden personalisiert (Väterchen Frost). Vermutet man die Wettermacherinnen auf den ersten Blick in der Sage, wie etwa die Wetterhexen, so findet man eben doch auch die eine oder andere im Märchen (Frau Holle, die Schneekönigin). Wetter treibt auch die Handlung voran: Das (Un-)Wetter führt die Prinzessin auf der Erbse vor die Tür des Schlosses, die Kälte den Bären zu Schneeweißchen und Rosenroth. Wetterphänomene können sogar namensgebend werden wie bei Schneewittchen. Und ganz wunderbar und märchenhaft wird es, wenn das brave Mädchen die Erdbeeren im Schnee findet (Die drei Männlein im Walde).
Neben den wunderbaren Ereignissen und Erfahrungen werden in Erzählungen auch die schrecklichen zur Sprache gebracht. Gerade in Zeiten des Klimawandels und unter dem Eindruck starker Wetterereignisse ist das Thema ‚Wetter‘ sehr aktuell und prägt auch das heutige Erzählen. In zwölf Vorträgen und zwei Workshops folgen wir den Spuren des Wetters in Märchen und weiteren Volkserzählungen, stellen aber auch die Frage nach gegenwärtigen und aktualisierten Erzählformen. Wetter als lebensweltliche Erfahrung und als lebensweltliches Wissen wird mit den Erzählungen zusammengedacht und -gebracht.
Programm
Das ausführliche Programm entnehmen Sie bitte unserem Flyer.
Anmeldung
Anmeldungen sind bis zum 1. September 2019 an die Geschäftsstelle der Stiftung erbeten, gern auch per E-Mail an: maerchentage2019@maerchen-stiftung.de
Kursgebühr
Die Kursgebühr setzt sich aus der Seminargebühr in Höhe von
120,00 € (Studenten 60,00 €), sowie einer Unterbringungs-/
Verpflegungspauschale zusammen.
270 € für Seminargebühr, Unterkunft im EZ und Verpflegung.
250 € für Seminargebühr, Unterkunft im DZ und Verpflegung.
175 € für Seminargebühr und Verpflegung, ohne ÜN.
120 € für Studierende inkl. Seminargebühr, Verpflegung und ÜN
bei Unterbringung im Mehrbettzimmer.
Veranstalter
Märchen-Stiftung Walter Kahn, Postfach 1130, 97326 Volkach,
Tel. +49 9381 5764490; Fax +49 9381 5764491
Organisation
Die inhaltliche Konzeption liegt bei Dr. Simone Stiefbold vom Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich.
Link zur Pressemitteilung.