Lutz-Röhrich-Preis 2017 für Lina Sophie Dolfen, Gesonderter Förderpreis für Janin Pisarek

Pressenotiz, September 2017

Der Lutz-Röhrich-Preis geht in diesem Jahr an Lina Sophie Dolfen für ihre Masterarbeit 2016 im Fach Kunstgeschichte der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit dem Titel „Die Märchenbilder von Wassily Kandinsky. Zum Phänomen des visuellen Märchens in Kandinskys Frühwerk“.
Wenn man glaubt, alle Themen eines Fachs seien ausgeschöpft: Dem ist nicht so! Frau Dolfen bringt einen fast völlig neuen, eigenständigen, bisher kaum angerissenen Ansatz ins Spiel: Sie interpretiert die frühen Bilder Kandinskys nicht nur als Bilder – und schon gar nicht als Märchenillustrationen – sondern als eigenständige visuelle Märchen. Und sie beweist es scharfsinnig, indem sie die Kategorien des berühmten Märchenforschers Max Lüthi an Kandinskys Kunstwerke anlegt. Ein mutiges Unterfangen. Mutig erscheint auch ihre begründete, immer plausible Kritik an bisherigen kunstgeschichtlichen Interpretationen. Sich gegen etablierte Meinungen zu stellen, ist für eine Studentin eher außergewöhnlich.
Frau Dolfens echte Forschungsarbeit bereichert das Thema „Märchen“ um einen weiteren, neuen Blickpunkt. Sie hat den Preis wirklich verdient!
Für die Märchen-Stiftung Walter Kahn: Dr. Rainer Wehse (Reichertshausen), Jurymitglied

Der Gesonderte Förderpreis wird Janin Pisarek (Universität Jena; seit Anfang 2017 Keramikmuseum Bürgel) für ihre Masterarbeit 2016 „‘Wer hat Angst vorm bösen Wolf?‘ Wolf und Werwolf als Sagengestalten und im deutschen Volksglauben unter Einbezug der Rückkehr des Wolfes in Deutschland.“ verliehen.
Janin Pisarek greift ein derzeit in Westeuropa aktuelles und kontrovers diskutiertes Thema auf. Die Debatten zeugen von einer Faszination, die eine eigentümliche Mischung von Bedrohung, Angst und Lust am Wolf darstellt. Mit ihrer Untersuchung begibt sich Frau Pisarek auf die Suche nach den narrativen Vorläufern der Auseinandersetzungen mit dem Wolf und analysiert Mythen, Märchen und Sagen.
Für die Märchen-Stiftung Walter Kahn: Dr. Susanne Hose (Bautzen), Kuratoriumsmitglied

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